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Diese verschiedenen Weinbewertungs-Systeme gibt es
Für die Beurteilung der Weine haben sich die Weinführer so einiges einfallen lassen. Einige basieren auf Zahlen bzw. Punkten, andere beurteilen die Qualität eines Weines mit Symbolen wie Flaschen, Gläsern oder Sternen. Wir möchten Ihnen in unserem Ratgeber eine Auswahl der bekanntesten Bewertungssysteme vorstellen.Das 5-Punkte-Schema – BONVINO arbeitet mit diesem Schema!
Wir arbeiten mit dem 5-Punkte-Schema, da es sehr übersichtlich und einfach zu verstehen ist. Man muss also kein ausgebildeter Sommelier sein, um einen Eindruck über die Qualitätseinstufung der Weine zu erhalten. Die Beurteilung erfolgt nach den drei Kriterien Geruch, Geschmack und Harmonie. Wer sich nicht für eine Stufe entscheiden kann, darf gegebenenfalls auch halbe Punkte vergeben!- 0: stark fehlerhaft
- 1: fehlerhaft
- 2: befriedigend
- 3: gut
- 4: sehr gut
- 5: ausgezeichnet
Das 20-Punkte-Schema
Das 20 Punktesystem bewertet Farbe, Klarheit, Geruch, Geschmack und Gesamteindruck eines Weines. Je nach Kategorie gibt es jedoch eine maximale Punkteanzahl. Zum Schluss werden diese dann zu einem Gesamtergebnis addiert. Da es eigentlich keinen Wein unter 10 Punkten gibt, haben wir Ihnen hier die Qualitätsstufen von 10-20 Punkten abgebildet: 10 Wein mit groben Fehlern 11 Wein mit Fehlern 12 Annehmbarer Wein von eher schwacher Qualität 13 Annehmbarer Wein von ordentlicher Qualität, alltagstauglich 14 Wein, der Beachtung verdient 15 Guter Wein mit eigenem Charakter 16 Sehr guter Wein 17 Sehr guter bis außergewöhnlicher Wein 18 Außerordentlicher Wein, nah an der Perfektion 19 Spitzenwein aus einem wirklich guten Jahrgang 20 Jahrhundertwein, einsame Klasse Dieses Bewertungssystem nutzen zum Teil bekannte Sommeliers oder auch das Weinmagazin Vinum.Das 100-Punkte-Schema
Ebenfalls sehr bekannt ist das 100-Punkte-Schema mit seinen ganz eigenen feinen Bewertungskriterien. Hier die Einteilung in der Übersicht: unter 60 Punkte Fehlerhafter Wein, der ungenießbar ist. 60-69 Punkte Unterdurchschnittliche, belanglose Weine mit unübersehbaren Schwächen und daher nicht empfehlenswert. 70-79 Punkte Durchschnittliche Weine ohne Besonderheit, die nur wenig Trinkfreude bieten. 80-84 Punkte Weine von ansprechender Qualität, die Trinkgenuss für den Alltag bieten. 85-89 Punkte Gute bis sehr gute Weine, die viel Genuss bieten (oft zu sehr fairem Preis). 90-94 Punkte Hervorragende Weine, die auf ganzer Linie begeistern. 95-99 Punkte Außerordentliche Weine, die wirklich exzellent sind und einen unvergleichlichen Trinkgenuss bieten. 100 Punkte Weine von absoluter Weltklasse – sehr selten und daher äußerst begehrt. Rare Topweine aus den besten Jahrgängen. Folgende Weinkritiker und Weinführer verwenden das 100-Punkte-Schema: Robert Parker, Gault Millau, Falstaff Weinguide, Wine Enthusiast, Wine Spectator, James Halliday und Luca Maroni.Das 100-Punkte-System nach Robert Parker
Der „Weinpapst“ Robert M. Parker ist einer bekanntesten Weinjournalisten und Kritiker der Branche. Der frühere Anwalt verschrieb sich ab Mitte der 80er Jahre voll und ganz seiner Weinliebe und hat seit einigen Jahren großen Einfluss auf den internationalen Weinmarkt. Davon lesen können Weinliebhaber regelmäßig im Wein-Newsletter „The Wine Advocate“. Dieser liegt übrigens mittlerweile in der Hand asiatischer Investoren, 40 % gehören dem französischen Unternehmen Michelin. Der Basiswert der Weinbewertung sind hier 50 Punkte. Das ist somit die niedrigst mögliche Bewertung. Zum Basiswert wird ein Wert von max. 5 Punkten für das Aussehen des Weins, max. 15 Punkte für den Geruch, max. 20 Punkte für den Geschmack und weitere 10 Punkte für den Gesamteindruck vergeben.- Weine mit einer Gesamtpunktzahl von 50 – 75 gelten als schwach
- von 75 – 79 als durchschnittlich
- von 80 – 84 als gelungen, von 85 – 89 als sehr gelungen
- von 90 – 95 als bemerkenswert
- von 96 – 100 als außergewöhnlichas
Wertung durch Medaillen
In einigen Ländern werden zum Beispiel auch Medaillen für Weine verteilt. So werden in Australien und Kalifornien zum Beispiel Gold-, Silber- und Bronzemedaillen verliehen, während in Frankreich die „grande médaille d’or“ eine der höchsten Auszeichnungen ist. In England wird besonders herausragenden Weinen der Preis „Gore-Browne-Trophy“ verliehen.Bekannte Weinführer aus aller Welt
Sich im Dschungel der Weinbewertungen der großen Weinkritiker zurecht zu finden ist gar nicht so leicht. Zur besseren Orientierung haben wir Ihnen, die für uns relevantesten Weinkritiker und Publikationen nach Land aufgelistet:Deutschland
- Gault & Millau: 100-Punkte-Skala und Traubenvergabe
- Eichelmann: 100-Punkte-Skala und Sterne
Österreich
- Falstaff: 100-Punkte-Skala und Sterne
Frankreich
- Guide Hachette des Vin: 1-3 Sterne
- Gault Millau: 20-Punkte-Skala
- Guide des meilleurs vins de France: 20-Punkte-Skala und 1-3 Sterne
- Guide des meilleurs vins de France à moins de 20€: 20-Punkte-Skala und 1-3 Sterne
- Bettane & Desseauve: 20-Punkte-Skala und 1-5 Sterne
Italien
- Gambero Rosso:1- 3 Gläser
- Vini d’Italia dell’Espresso 1-5 Flaschen und 1-3 Sterne
Spanien
- Guía Peñín: 100-Punkte-Skala
- Guía Proensade los mejores vinos de España: 100-Punkte-Skala
Internationale Weinpäpste
- Robert Parker
- Jancis Robinson
- James Suckling
Bewertungskriterien
Damit Sie sich ein Bild davon machen können, was die Profis bei Weinen bewerten, haben wir Ihnen hier eine kleine Übersicht an wichtigen Bewertungskriterien erstellt: Zum Beispiel:- Farbe/Tiefe: fehlerhaft, nicht entsprechend, besonders schön, blass, farblos
- Klarheit/Durchsichtigkeit: klar, rein, trüb, matt, glanzlos, wolkig
- Geruch/Bouquet: kein Geruch, schlecht, verdorben, neutral, duftig, fein, besonders ausgeprägt
- Geschmack/Körper: verdorben, leer, dünn, ausdrucksstark, aromatisch
- Gesamteindruck: unharmonisch, delikat, großer Wein